Wie ich als Führungskraft und Mutter meine Familie, meinen Vollzeitjob und mein ehrenamtliches Engagement für die Wirtschaftsjunioren in Düsseldorf und Nordrhein-Westfalen erfolgreich in Einklang bringe. Oder: Das Rezept für mein persönliches „Dreieck des Glücks“:


[Ein Gastbeitrag von Simone Claßen] Ich bin seit 2016 bei den Wirtschaftsjunioren aktiv, doch die wahre Herausforderung begann vor drei Jahren, als mein Sohn Maxim unsere Familie bereicherte. Als Vollzeit berufstätige Person wollte ich meinem Kind eine liebevolle und unterstützende Umgebung bieten, ohne dabei jedoch meine klaren Karriereziele aus den Augen zu verlieren. Gleichzeitig spürte ich auch weiterhin den Wunsch, etwas Gutes für die Gesellschaft zu tun und mich ehrenamtlich zu engagieren. Es schien schwierig, diese drei Aspekte meines Lebens neu ordnen und unter einen Hut bringen zu müssen, doch ich war fest entschlossen, dass ich es schaffen werde.

Erschwerend kam zu dem Zeitpunkt etwas hinzu, mit dessen Ausmaß kaum jemand in der Welt gerechnet hat: Die Corona-Pandemie stellte alles zuvor Dagewesene von jetzt auf gleich auf den Kopf. Doch trotz aller Einschränkungen empfand ich die durch den Lockdown bedingten Online-Treffen nach der Geburt meines Sohnes als sehr unterstützend. Ich konnte in gewohnt häuslichem Umfeld stillen oder Windeln wechseln und trotzdem auditiv den Meetings folgen. Und dennoch freue ich mich heute sehr, dass wir uns wie „früher“ wieder live und in Farbe sehen können!

Disziplin und Kompromissbereitschaft

Ich spüre heute einen deutlichen Unterschied zu meinem Leben vor der Pandemie und vor meiner Mutterschaft. Als Mutter mache ich mir ganz andere Sorgen als „vorher“ und weiß jetzt, wie abhängig ein funktionierender Alltag von einer verlässlichen Kinderbetreuung sein kann. Doch ein wesentlicher Schritt, dabei nicht den Halt zu verlieren ist, ist klare Prioritäten zu setzen und verfügbare Zeit effektiv zu verwalten. Ich analysierte nach meiner Elternzeit die neuen Tagesabläufe ganz genau und konnte so die Zeiten definieren, die ich meiner Familie, meinem Beruf und dem Ehrenamt widmen konnte. Das erfordert fortlaufend Disziplin und immer wieder die Bereitschaft, Kompromisse einzugehen. Nur so schaffe ich es, alle Bereiche in meinen Alltag zu integrieren. Dabei danke ich ganz besonders meinem Mann, der mich dahingehend außerordentlich unterstützt. Es ist wichtig, sich gegenseitig Freiräume geben zu können! Gleichzeitig versuche ich, meine beruflichen Verpflichtungen so zu planen, dass sie natürlich auch mit den Bedürfnissen meiner Familie in Einklang stehen. Flexible Arbeitszeiten und die Unterstützung meines Arbeitgebers spielen dabei bis heute eine maßgebliche und wichtige Rolle.

Auf sich selbst achten und Unterstützung annehmen

Ehrenamtliches Engagement ist ein weiterer, wesentlicher Bestandteil meines Lebens, denn es ist ein großartiges Gefühl, sinnvolle Beiträge für die Gesellschaft zu leisten. Es war mir eine besondere Ehre, als Vorsitzende der Wirtschaftsjunioren Düsseldorf Verantwortung zu übernehmen und nun im Landesvorstand besonders beim Thema Nachhaltigkeit aktiv tätig zu sein. Bei den gemeinsamen Projekten ist mir besonders wichtig, realistische Erwartungen zu haben und meine Verfügbarkeit klar zu kommunizieren. Natürlich gibt es immer wieder Momente, in denen ich an meine Grenzen stoße und mich überfordert fühle. Doch ich habe erkannt, wie essenziell wichtig es ist, auf sich selbst zu achten und Unterstützung anzunehmen. Sich in unvorhergesehen oder schwierigen Situationen auf Familienmitglieder, Freund:innen und Kolleg:innen verlassen zu können, die die Last mit mir teilen, sind da einfach Goldwert.
Insgesamt kann ich sagen, dass die Vereinbarkeit von Familie, Beruf und Ehrenamt ein anspruchsvoller, aber äußerst lohnender Weg ist. Das Dreieck des Glücks, das ich dabei gebildet habe, ermöglicht es mir, Zeit mit meiner Familie zu verbringen, meine beruflichen Ziele zu verfolgen und gleichzeitig einen positiven Beitrag für unsere Gesellschaft zu leisten. Es erfordert Engagement, Planung und Flexibilität, aber es ist möglich, diese verschiedenen Facetten des Lebens erfolgreich zu vereinen.

Eure
Simone Claßen
Ressort „Innovation & Zukunft“ (WJNRW)


Autorin: Simone Claßen
Bildrechte: Wirtschaftsjunioren Nordrhein-Westfalen