Gemessen an der Mitarbeiterzahl ist der Westdeutsche Rundfunk das größte, öffentlich-rechtliche Medienunternehmen Deutschlands. Der sogenannte „Rundfunkrat“ ist dabei eine wichtige Instanz zur Wahrung der Informationsfreiheit und Meinungsvielfalt und trägt dafür Sorge, dass der WDR seinen gesetzlichen Auftrag erfüllt.

Viktoria Peveling ist Mitglied im Landesvorstand der Wirtschaftsjunioren NRW und seit vielen Jahren stellvertretendes Mitglied im Rundfunkrat. Doch neben all dem ehrenamtlichen Engagement sie ist auch noch Unternehmerin, Ehefrau und Mutter und erzählt uns, wie sie all das unter einen Hut bekommt:

 

Liebe Viktoria, erzähle uns doch etwas über Dich!

Ich komme aus dem schönen Sauerland, habe in Berlin Filmproduktion studiert und bin dann der Liebe wegen wieder Richtung Heimat, ins Rheinland gezogen. Dort habe ich eine weitere Ausbildung zur ,Fachwirtin Marketing‘ gemacht. Heute arbeite ich in Köln und lebe in Bergisch Gladbach, bin verheiratet und habe zwei Kinder. Meine Brötchen verdiene ich mit der Produktion von Marketing-Content und der Beratung von Unternehmen bei ihrer strategischen Marketing-Ausrichtung.

 

Und wie bist Du zu den Wirtschaftsjunioren gekommen und was ist Deine aktuelle Aufgabe?

Bei einem Karriere-Coaching wurde empfohlen, sich ein strapazierbares Netzwerk aufzubauen. Ich habe Verschiedenes ausprobiert und dann letztlich im August 2011 bei den WJ hängen geblieben. Drei Jahre lang war ich Teil des Kölner Vorstands und seit 2016 habe ich die besondere Ehre, als Mitglied des WJ NRW Landesvorstands unseren Verband im WDR-Rundfunkrat zu vertreten.

 

Das klingt ja spannend! Aber was genau ist der Rundfunkrat? Wie passt das mit den Interessen der jungen Wirtschaft zusammen?

Der Rundfunkrat ist eines von zwei Kontrollgremien des Westdeutschen Rundfunks. Er vertritt die als Aufsicht im WDR die Interessen der Allgemeinheit. Ziel ist, die Vielfalt der Meinungen und Bedürfnisse der Bürgerinnen und Bürger in die Arbeit des Senders einzubringen. Das andere Kontrollgremium ist der Verwaltungsrat; dieser überwacht die Geschäftsführung des Intendanten. Der Intendant wiederum wird alle fünf Jahre vom Rundfunkrat gewählt. Insbesondere bei TV-Produktionen mit einem Budget von über 2 Millionen Euro muss zunächst der Rundfunkrat den Verträgen zustimmen, bevor die Produktion starten darf. Auch Beschwerden von Bürger/innen über TV- oder Radiobeiträge werden durch den Rundfunkrat geprüft und das weitere Verfahren diskutiert.

Und zu den Aufgaben des Gremiums gehören noch viele weitere Aufgaben – was der 12. Rundfunkrat in den vergangenen fünf Jahren genau gemacht hat, lässt sich in den Tätigkeitsberichten unter diesem Link jedoch genau nachlesen.

 

Familie, Beruf, WJ und dann auch noch das Ehrenamt im Rundfunkrat – Wie bekommst Du alle das unter einen Hut?

Meine Frau und ich teilen Beruf und Haushalt zu gleichen Anteilen auf – das ist anstrengender, als sich nur auf das eine oder das andere zu konzentrieren. Dafür verpasst man auch bei beiden Dingen nichts. Für uns hat sich dieser Kraftakt immer gelohnt. Wir sind sehr dankbar für unser privates Netzwerk aus Familien und Freunden, denn dort wird in Notfällen immer viel abgefangen! Meine Familie hat meine Leidenschaft für den Verband immer klaglos unterstützt. Mit kleinen Kindern war das ganze oft ein Drahtseilakt – jetzt, mit 8 und 10 Jahren, unterstützen sie mich ebenfalls großartig dabei. Mittlerweile schaffe ich es sogar, wieder regelmäßig Volleyball zu spielen.

Für die Arbeit im Rundfunkrat muss man sehr viel lesen und sich immer einen guten Überblick über die Medienlandschaft verschaffen. Das kann man auch in der Mittagspause oder am Abend machen. Ich lese gerne; den Medien galt schon immer meine besondere Aufmerksamkeit und ich bin lieber unterwegs als auf dem Sofa zu sitzen. Das alles hilft sehr dabei!

 

Letzte Frage: Wozu kannst Du wirklich nicht „Nein“ sagen?

Zu einem frisch gezapften Pils an einem lauen Sommerabend und zu einem Fußballspiel mit meinen Kindern im Garten!